James Turrell – Skyspace Lech Vorarlberg
Die Entstehungsgeschichte des frisch eingeweihten “Skyspace” von James Turrell, auf der Alp Tannegg in 1800 Metern Höhe über der Edelturismus-Location Lech in Vorarlberg, beweist, was durch das Zusammenspiel von privaten Kunstliebhabern, öffentlicher Hand, Turismus-Marketing und technisch hoch spezialisierten Firmen im Public-Art Bereich zu Stande gebracht werden kann.
Der Kunstverein Vorarlberg „Horizon-Field“ stiess auf der Suche nach einem Folgeprojekt der Installation von Anthony Gormley’s 100 Eisenmänner, auf die Himmel und Erde verbindenden von James Turrell und reüssierte den kalifornischen Lichtkünstler für den Ort zu gewinnen. Die Finanzierung der 1,5 Millionen stammt zu 90% aus privater Hand: Kunstaffine Bewohner und Gäste wurden eingeladen, einen Naturstein für 1000 Euro zu erstatten. Die Namen der Sponsoren wurden in den Bausteinen des Bauwerks eingraviert. Durch eine verschiebbare Kuppel kann die Öffnung zum Himmel bei schlechtem Wetter überdacht werden: dementsprechend wurde je ein Farblichtablauf programmiert für Tages- und für Kunstlicht. Der „Sensing Room“ lädt zu einem intensiven Wahrnehmungserlebnis des sich behutsam verändernden Farblichts, bei dem der „Ganzfeld“- oder „White Out“-Effekt erst bei hoher Konzentration zum Tragen kommen kann. Eine unbeeinflusste, unabgelenkte Wahrnehmung, das auf sich selbst geworfen werden, ist vom Künstler mitgedachter Teil des Werks. Darin liegt die grosse Herausforderung für die Betrachtenden und für die Kunstvermittlung.